Thermoplastische Elastomere (TPE)

Definition

TPE ist dem Gummi sehr ähnlich. Dieser ist aber ein Kautschukprodukt (Natur - oder Synthesekautschuk) der erst durch Vernetzungschemikalien, wie Schwefel oder Peroxid im Vulkanisationsvorgang chemisch vernetzt wird. Diese chemischen Bindungen geben dem Gummi seine Elastizität, welche sich aber nur durch Thermische Zerstörung wieder rückgängig machen lässt.

Ein TPE aber verhält sich ähnlich, wie ein Thermoplast, d.h. er wird bei Erwärmung plastisch und ist bei der Abkühlung wieder elastisch. Im Gegensatz zur chemischen Vernetzung beim Gummi handelt es sich beim TPE um eine physikalische Vernetzung. Die grundlegende Struktur von TPE ist eine Zusammensetzung aus harten und weichen Komponenten. Sie lassen sich in einem rein physikalischen Prozess in Kombination von hohen Scherkräften, Wärmeeinwirkung und anschliessender Abkühlung verarbeiten. Obwohl keine chemische Vernetzung durch eine zeit- und temperaturaufwendige Vulkanisation, wie bei den Elastomeren, notwendig ist, haben die hergestellten Teile aufgrund ihrer besonderen Molekularstruktur doch gummielastische Eigenschaften. Erneute Wärme- und Scherkrafteinwirkung führt wieder zur Aufschmelzung und Verformung des Materials. Das bedeutet aber zugleich, dass die thermoplastischen Elastomere weit weniger thermisch und dynamisch belastbar sind als der Gummi. Daraus resultiert, dass diese Segmente mit Ihrem Schmelzpunkt auch den kritischen Schmelzpunkt für TPE bilden.

Die TPE`s sind also kein Nachfolgeprodukt für den Gummi, sondern eine interessante Ergänzung, die die Verarbeitungsvorteile der Thermoplaste mit den Werkstoffeigenschaften der Elastomere verknüpft.